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STECHLIN

Eine Pressemitteilung von ZimmerMeisterHaus


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"Single" heißt "einzigartig"
Singularität, so kann man im Duden nachlesen, ist eine "vereinzelte Erscheinung", eine "Besonderheit". - Mithin ein Begriff, mit dem sich Haus Stechlin sehr gut beschreiben lässt. Denn bei diesem Entwurf treffen gleich mehrere "Besonderheiten" aufeinander: ein bewaldetes, parkähnliches Grundstück, wie man es selten findet, eine individuelle Planung, die das Haus zum Unikat werden lässt, schließlich die "Singularität" seines Wohnkonzepts: Haus Stechlin wurde nach Maß auf die Bedürfnisse einer einzelnen Person zugeschnitten. Geplant wurde das Single-Haus von der Achitekturwerkstatt, Maret Riemer, die Zimmerei-Arbeiten führte die ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Otto Westermann Holzbau aus Toppenstedt (Niedersachsen) aus.

Spiel mit Farbe und Textur
Farbgebung und Textur der Außenansicht werden von zwei verschiedenen Materialien geprägt: die vergrauende Leistenschalung aus Douglasie stellt einen engen Bezug zum Wald her, während die roten Fassadenplatten den Farbton der Blutbuchen zitieren. Neben diesen beiden Materialien setzen Größe und Form der Glasflächen die Fassaden voneinander ab: In Eingangsnähe begrenzen kleine, quadratische Luken in der Holzschalung die Einblicksmöglichkeiten von außen, rechts und links lockern liegende Lichtbänder die roten Fassadenplatten auf. An der Hausrückseite schließlich verwischen große Fensterformate die Grenze zwischen Innen- und Außenraum. Das Waldgrundstück und seine Veränderung mit den Jahreszeiten werden hier Teil des täglichen Lebens, überdachte Freisitze sorgen auch physisch für einen fließenden Übergang zwischen Wohnräumen und Natur.

Die Freisitze im zurückspringenden Hauseck sind Teil eines Gestaltungskonzepts, das mit der Geometrie des rechteckigen Baukörpers spielt. Anbauten und Fassadenrücksprünge lösen immer wieder seine Silhouette auf, bis er schließlich, diagonal von der Terrassenseite aus gesehen, wie ein Kubus mit Anbau erscheint. Erst beim Blick auf den Grundriss wird deutlich, dass dieses scheinbar belanglose Spiel einen tieferen Sinn hat. Da es sich bei Haus Stechlin um ein Singlehaus handelt, wird im Obergeschoss kein Raum für Kinderzimmer benötigt. Diese Ebene konnte deshalb kompakter mit einem quadratischen Grundriss geplant werden, das Erdgeschoss ist nur teilweise überbaut. Die Illusion vom Kubus mit Flachdach entsteht dann aus dem Zusammenspiel zwischen dem quadratischen Obergeschoss und einem Anbau, der den vorspringenden Eingangsbereich verdeckt.

Verlockung der Sinne
Auch innen spielt Haus Stechlin mit Formen und Blickachsen, wird die geradlinige Beziehung der Räume zueinander durch Drehung und Verschachtelung kompliziert, ohne den klaren Grundeindruck zu verwischen. Schon der Blick vom Eingang her ist atemberaubend, streift eine kleine Galerie über der Diele, reicht über eine Schiebetür in den Wohnbereich und darüber hinaus in den Wald. Nach diesem ersten Eindruck enthüllt sich dem Besucher ein gut gegliedertes Erdgeschoss mit ruhigen, nischenartigen Lebensbereichen, die durch offene Durchgänge zueinander in Beziehung gesetzt sind.

Zum Eingang hin schirmen vorgelagerte Nebenräume diese Lebensbereiche ab, dienen dabei gleichzeitig als Wärmepuffer auf der Nordostseite des Hauses: rechts vom Eingang ein Gäste-WC, gegenüber ein Technikraum, etwas weiter hinten ein Zimmer für die Hausarbeit. Letzteres ist wie die geräumige Diele mit einem Zugang nach draußen ausgestattet.

Optisch spielen die Türen zu den Nebenräumen eine untergeordnete Rolle, läuft die gesamte Eingangssituation auf den Wohnbereich an ihrem hinteren Ende zu. Öffnet sich dessen Schiebetür, findet sich der Besucher in einem schlichten Wohnraum wieder, dessen architektonische Stille mit einem puristischen Mobiliar und der ruhigen Waldkulisse korrespondiert. Zu dieser Stille gehört eine Lichtführung, die im Zusammenspiel mit der natürlichen Baum-Beschattung grelle Töne vermeidet: Die Morgensonne sorgt, durch ein schmales Lichtband auf einen hellen Fleck reduziert, für eine warme, freundliche Grundstimmung. Abends schirmen hölzerne Schiebeläden die dunkle Waldkulisse ab.

Tagsüber ist der Raum mit wohldosiertem Licht und ruhiger Kubatur eine permanente Verlockung an die Sinne, sich zu öffnen und die Umgebung in sich aufzunehmen. Wer sich darauf einlässt, wird mit neuen Verlockungen belohnt: Seitlich geben Fenstertüren den Blick auf die Holzterrasse frei, daneben öffnet sich einladend der Durchgang zu Küche und Essplatz - auch sie über eine Schiebetür zur Diele hin verschließbar. Die klare, aufs Wesentliche reduzierte Gestaltungslinie des Wohnraums schreibt sich in diesem Bereich fort. Über eine zweizeilige, mit offener Theke ausgestattete Küche gelangt man zum Essplatz, der über ein verglastes Eck nach Westen den Waldblick und die Abendsonne einfängt. Auch hier gibt eine Architektur der Stille mit warmen Holzoberflächen den Ton an, die fast schon meditativen Charakter hat.

Offener Schlafbereich
Im Obergeschoss, das in Architektur und Mobiliar ähnlich puristisch gestaltet wurde wie das Erdgeschoss, wurden die Möglichkeiten des Singlehauses für eine offene Gliederung genutzt. Galerie und Schlafraum gehen fließend ineinander über, wobei die Galerie vom Blick in den Wald, der Schlafraum von der zusätzlichen Belichtung über ein Oberlicht profitiert. Auch hier bietet eine Schiebetür die Möglichkeit zu Abtrennung, doch bleibt sie besser offen: Nur dann nämlich entsteht die reizvolle Spannung zwischen Offenheit und Überschaubarkeit, die schon im Erdgeschoss zu beobachten war - ein wesentlicher Bestandteil der meditativen Ruhe, die Haus Stechlin in seinem Inneren ausstrahlt. Mit dazu gehört wie unten der Blick ins Tal, der die Illusion vermittelt, mitten im Wald zu leben, außerdem das schmale Lichtband, das ein wohldosiertes Quantum Morgensonne ins Schlafzimmer lässt.

Ein verglaster Durchgang zum Balkon unterstreicht den transparenten Charakter des Raums. Daneben befindet sich die Tür zum Bad, das großzügig mit Wanne, Dusche und breitem Waschtisch ausgestattet ist. Halbhohe Wandsegmente und ein deutlicher Wechsel in den Wandoberflächen sorgen auf 17 m2 Wohnfläche für eine klare Definition der einzelnen Bereiche. Auf der Terrassenseite öffnet sich auch das Bad über eine große Glasfläche zum Balkon, die übrigen Raumseiten sind entsprechend der Fassadengestaltung mit quadratischem Luken und einem liegenden Lichtband ausgestattet. Ein ausgewogen und anziehend gestalteter Bereich, der den "Singularitäten" von Haus Stechlin eine weitere hinzufügt.

Entwurfsname: Haus Stechlin - individueller Architektenentwurf
Ansprechpartner: ZimmerMeisterHaus, Stauffenbergstr. 20, 74523 Schwäbisch Hall, Tel. 0800/9640266, www.zmh.com, info@zmh.com.
Entwurf und Planung: Architekturwerkstatt, Maret Riemer + Volker Schmidt, Bahrenfelder Steindamm 41, 22761 Hamburg, Tel. 040/43184410, www.diearchitekturwerkstatt.com.
Zimmererarbeiten: Otto Westermann Holzbau, Hauptstr. 6, 21442 Toppenstedt, Tel. 04173/5143-0, www.holzbau-westermann.de, andere Gewerke auf Anfrage.
Fotos: Joachim Mohr/ZimmerMeisterHaus
Weitere Informationen im Hausfragebogen

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